Be in love with your life every minute of it! Authentizität im Job

Komm‘ wie du bist! Unsere Kollegin Andrea, Regional Director und Team Lead teilt ihr Erfolgsrezept für Freude am Arbeitsplatz und wie sie dieses in Ihrer täglichen Arbeit bei Zühlke sowie in Ihrem Team lebt.

Andrea: Googelt man das Thema „Authentizität im Job“ landet man schnell bei der Fragestellung, ob einen zu viel Authentizität den Job kosten kann oder wieviel man von seinem Privatleben preisgeben sollte. Weiter findet man unzählige Coachingangebote mit massenweise gut gemeinten Ratschlägen und Tipps. Bei meiner Recherche für diesen Blogartikel war ich deshalb kurz versucht, den einen oder anderen Coach einfach mit einem saloppen Spruch anzuschreiben und mir das mit dem „karrierefördernd authentisch sein“ einmal erklären zu lassen. Allerdings bin ich mehr davon überzeugt, dass es dafür kein Patentrezept gibt und einem wie immer gesunder Menschenverstand hilft.

Aber was heißt denn Authentizität überhaupt? Der Duden listet folgende Synonyme: Echtheit, Glaubwürdigkeit, Sicherheit und Verlässlichkeit. Im Lexikon der Psychologie findet sich folgende Erklärung: „In Authentizität kommt die Einmaligkeit und Einzigartigkeit der Person zum Ausdruck, die sie in allen existentiellen Belangen (Entscheidungen, Handlungen, Verantwortung, Sinn) unvertretbar und unersetzlich macht.“

Es heißt authentische Menschen sind sie selbst. Authentizität sei auch keine Eigenschaft, die man besitzt oder nicht. Es sei vielmehr eine Entscheidung seinen Gedanken, Emotionen, Bedürfnissen, Werten, Vorlieben und Überzeugungen entsprechend zu handeln.

Viele schlüpfen im Arbeitsumfeld in eine Art Rolle und sind eben nicht mehr authentisch. Sie sind der Meinung, dass nur wenn man eine bestimmte Rolle ausfüllt und gewissen Erwartungen entspricht, auch richtig wahrgenommen wird und erst dann Erfolg hat. Doch genau das wage ich zu bezweifeln! Aus meiner Sicht verhindert eben genau dieses „eine Rolle spielen“ den nachhaltigen Erfolg im Job. Man merkt es einfach, ob eine Person authentisch oder sagen wir lieber echt ist. Deshalb arbeite ich persönlich lieber mit jemandem zusammen, der mit dem Herzen dabei ist und sich nicht verstellt. Denn zum authentisch sein, gehört eben auch die Entscheidung das zu machen, wofür man wirklich brennt und dann muss man keine bestimmte Rolle spielen.

Authentizität erfordert vor allem Mut und Mitgefühl. Mitgefühl ist essenziell für das Bewusstsein, dass man nicht allein auf der Welt ist und alle Menschen um einen herum eben auch wissen, wie es sich beispielsweise anfühlt zu scheitern oder erfolgreich zu sein. Und Mut braucht man, um Gelegenheiten zu ergreifen oder auch mal mutig „Nein“ zu sagen, wenn man von etwas nicht überzeugt ist.

Es muss auch nicht immer die schillernde, von allen bewunderte Karriere sein! Wer es erfüllender findet an alten Autos herumzuschrauben oder sich nichts Schöneres vorstellen kann als einen Garten anzulegen, sollte genau das machen und eben nicht einen vermeintlich gefeierten, aber im Grunde unbefriedigenden Job. Was bringt viel Geld und der nächste Schritt auf der Karriereleiter, wenn man

nicht zufrieden ist.

Das größte Geschenk, das man im Arbeitsleben haben kann, ist ein Umfeld, in dem man sich wohl fühlt und nicht verstellen muss, kombiniert mit einer Tätigkeit, die man wirklich gerne macht und richtig gut kann. So entsteht diese magische Leidenschaft und der Erfolg kommt dann von allein. Somit sollten wir uns vielleicht nicht die Frage nach Authentizität im Job stellen, sondern eher die Frage: „Was macht mich glücklich?“

Es gibt immer wieder Momente, da hinterfragen wir uns, wer wir eigentlich sind, was uns wichtig ist und was für ein Leben wir führen wollen. Da gibt es diese Augenblicke, in denen wir merken, irgendwas stimmt da nicht und dass wir was ändern müssen. Im Grunde spüren wir ganz intuitiv, welcher Job und welches Umfeld zu uns passt. Nur reicht die bloße Erkenntnis nicht, oft braucht es

eine Krise, damit wir ernsthaft etwas ändern und unser Päckchen schnüren, um zu schauen, ob es woanders mehr Spaß macht. Auch wenn ein Impuls von außen hilft, aber es liegt an einem selbst den Weg zu gehen. Das kann einem niemand abnehmen.

Einer meiner früheren Chefs – der ein absolutes Rolemodel zum Thema Leadership ist – hat einmal zu mir gesagt: „Höre was auch immer kommt, mehr auf dein Herz und deinen Bauch als auf deinen Kopf. Es mag auf den ersten Blick manchmal ein Fehler sein, aber es ist meist die bessere Entscheidung, weil es sich am Ende doch alles im Bauch und Herz abspielt."

Eigentlich sagt uns doch auch der gesunde Menschenverstand: Wenn wir herausfinden, bei welcher Tätigkeit oder Aufgabe und unter welchen Rahmenbedingungen wir Energie und Freude spüren, können wir uns viele unnötige Anstrengungen sparen und müssen uns nicht verstellen. Dann können

wir intuitiv sagen: Das hat etwas mit mir zu tun, das ist das Richtige für mich! Und genau darum geht es doch!