Gendergerechte Sprache – Bewusstsein schafft Veränderung

Gendergerechte Sprache gehört für die Rechtsanwaltskanzlei Simmons & Simmons zum Berufsalltag.

Zusammen mit Sticks & Stones, Europas größter LGBTQ+ Job & Karrieremesse, engagiert sich Simmons & Simmons für Gleichberechtigung und Diversität im Berufsleben. Als Partner von Sticks & Stones ist es Simmons & Simmons ein Anliegen darauf aufmerksam zu machen und zu zeigen, dass Gleichberechtigung und Diversität auch im Berufsalltag gelebt werden können. In diesem Bereich nimmt auch unsere Sprache einen erheblichen Stellenwert ein und kann, positiv wie negativ, Richtschnur für den zukünftigen gesellschaftlichen Umgang mit Gleichberechtigung und Diversität sein. Eine überregionale deutsche Zeitung berichtete kürzlich von „der inzwischen breiten Akzeptanz des Genderns, sogar in der gesprochenen Sprache“. Und in der Tat: Immer mehr Unternehmen bemühen sich in ihrer Kommunikation um eine gendergerechte Sprache, in den Fernsehnachrichten hört man plötzlich von PolitikerInnen und Städte erlassen „Empfehlungen für eine geschlechtergerechte Verwaltungssprache“. Doch gibt es nach wie vor auch Gegenstimmen, dass eine solche Sprache die Menschen auf ihr Geschlecht reduziere. Jede und jeder verstehe, wenn das generische Maskulinum verwendet werde, dass Bundeskanzler natürlich auch eine Frau sein könne, ohne dass man die Lesbarkeit von Texten dafür opfern müsse.

Gerade in einer Rechtsanwaltskanzlei nimmt Sprache einen hohen Stellenwert ein. Simmons & Simmons ist es deshalb auch in diesem Bereich enorm wichtig, sprachliche Missstände zu erkennen und gendergerecht anzupassen. Im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung haben sich fairlanguage und Simmons & Simmons damit auseinandergesetzt, ob gendergerechte Sprache sinnvoll ist und wie man sie im Arbeitsalltag praktisch umsetzen kann.

Der Fokus der Veranstaltung lag auf der Bedeutung und dem Einfluss von Sprache auf das menschliche Denken und Handeln. Wie bereits Sokrates erkannte, „Wer in der Sprache nicht vorkommt, ist auch nicht im Bewusstsein“, lenkt unsere Sprache unser alltägliches Denken. Sprachliche Sichtbarkeit ist enorm wichtig, um auch im Leben, sei es dem beruflichen oder dem privaten Alltag, wahrgenommen zu werden. Geschlechtergruppen, die bereits sprachlich diskriminiert werden, werden auch leichter von der Gesellschaft ausgeschlossen. Eine Gesellschaft, die Wert auf Gleichberechtigung und Vielfalt legt, muss diese im selben Maße in der Sprache ausleben, um ein Bewusstsein dafür in den Köpfen der Menschen zu schaffen. fairlanguage hat anschaulich verdeutlicht und erklärt, dass gendergerechte Sprache kein „Hexenwerk“ ist. Die Umstellung vom generischen Maskulinum über die Verwendung von binären Varianten bis hin zu nicht-binärer Sprache ist möglich und leicht umzusetzen. Das bestätigt auch die Berufspraxis von Simmons & Simmons. Obwohl gerade die deutsche Rechtssprache fast ausschließlich das generische Maskulinum verwendet und politische Vorstöße, zumindest die weibliche Sprachvariante zu nutzen, häufig noch immer scheitern, kann auch hier Gleichberechtigung gelebt werden.

So bemüht sich die Sozietät aktiv mit Unterstützung des seit 2006 bestehenden LGBTQ+ Netzwerkes der Sozietät, welches zusammen mit anderen Gruppen integraler Bestandteil des Diversity-Gesamtkonzepts ist, um eine gendergerechte Sprache im Berufsalltag. Daher verwundert es nicht, dass Simmons & Simmons in seinem Verhaltenskodex den Schutz vor Diskriminierung vorsieht und Diskriminierung sanktioniert.

Auch in der alltäglichen Beratung von Mandant*innen spielt die gendergerechte Sprache eine Rolle: „Wir verwenden in Arbeitsverträgen, die wir für unsere Mandant*innen erstellen, eine gendergerechte Sprache.“, so Rechtsanwalt Sven Lombard. Dies gilt auch für Arbeitsverträge der Mitarbeiter*innen.

Zu einer Veränderung des Bewusstseins gehört für Simmons & Simmons nicht nur die gendergerechte Sprache, sondern gendergerechtes Handeln und Sichtbarkeit. Für Rechtsanwalt und Partner Sascha Kuhn ist es daher etwa eine Selbstverständlichkeit, dass die Verwendung von neuen Vornamen bei Simmons & Simmons bereits vor einer offiziellen Personenstandsänderung intern möglich ist. Das LGBTQ+ Diversity-Management ist der Sozietät ein hohes Anliegen und Simmons & Simmons versteht es als eine Pflicht, Mitarbeiter*innen auf das Thema aufmerksam zu machen, und versteht sich gleichzeitig als Botschafter für die LGBTQ+ Community: „Wir werden Schulungen für unsere Mitarbeiter*innen anbieten, um eine Sensibilität für gendergerechte Sprache und LGBTQ+ zu schaffen. Auftakt soll dabei eine Veranstaltung zum Thema sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität sein.“, berichtet Kuhn.